Weine sollen gut schmecken – aber wie viel sollen sie kosten? Da scheiden sich die Geister. Manch ein Weinliebhaber würde niemals einen Tropfen für weniger als 20 Euro anrühren. Manch anderer setzt auch auf Preise im einstelligen Bereich. Wer hat Recht?
Es gibt beim Weinpreis eigentlich keine richtigen und falschen Antworten. Jeder darf trinken, was er möchte. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass Weinqualität mit dem Preis steigt – zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Daher ist es auch sinnvoll, sich mit den Preisklassen von Wein zu beschäftigen. Und damit, wann ein Glen Carlou Syrah einfach besser geeignet ist als ein Feudi di San Marzano.
Auf Billigweine lieber verzichten, sie verursachen Kopfschmerzen
Ob Rot oder Weiß, ob trocken oder halbtrocken – wer Wein genießen möchte, sollte sich von Supermarktweinen aus dem untersten Regal und von Kartonweinen fernhalten. Für unter fünf Euro pro Flasche erhält man zwar einen Alkoholeffekt, aber keinen Genuss.
Obwohl sich wie gesagt die Geister beim Preis von Weinen gerne scheiden, ist man sich hier unter Weinliebhabern doch einig. Auch zum Kochen sollten diese Weine nicht genutzt werden, das mindert den positiven Effekt. Außerdem: Billiger Alkohol hat im Zweifel negative Folgen wie Kopfschmerzen oder einem Kater am nächsten Morgen. Schon ein paar Euro mehr können die gesamte Erfahrung mit dem Wein verbessern.
Als kleines Geschenk muss ein Wein nicht viel Kosten
Es müssen keine Unsummen für eine Flasche Wein ausgegeben werden. Zum Kochen, für ein einfaches Abendessen oder als kleines Mitbringsel für eine Einladung sind Weine im Bereich von sechs bis zwölf Euro gut geeignet.
Diese sind qualitativ schon deutlich besser einzuschätzen. In dieser Preisklasse steigt die Qualität oft noch mit dem Preis. Außerdem ist die Auswahl wundervoll groß. Herkunftsland, Rebsorte, Geschmack – Menschen, die gerne Wein trinken, werden in dieser Preiskategorie fast alles finden können.
Ein echtes Geschenk kostet auch etwas mehr
Manchmal sind Weine als Geschenk für einen besonderen Anlass gedacht. Ein runder Geburtstag zum Beispiel. Auch als Hochzeitsgeschenk eignen sich Weine gut, wenn sie ansprechend aufbereitet werden. In einer schönen Holzkiste oder in einem Präsentkorb macht ein guter Wein etwas her.
Dafür sollte die Flasche aber auch nicht nur acht oder zehn Euro kosten. Stattdessen sollte man bei Wein als Geschenk ab 15 Euro aufwärts schauen. Weinkenner meinen, dass bis 35 oder 40 Euro pro Flasche noch wirklich für mehr Qualität gezahlt wird.
Darüber hinaus ist es meist der Name, der den Preis bestimmt. Sofern es also kein besonders spezieller Wein sein muss, reicht eine Flasche für einen niedrigen zweistelligen Betrag aus. Tipp: Wer Wein verschenkt, kann ihm auch mehr Bedeutung zuweisen. So kann ein Hochzeitspaar ein Wein aus seiner Lieblingsreiseregion erhalten. Oder aber es wird ein Wein für die Lagerung geschenkt – zur Geburt eines Kindes, das den Wein dann zur Volljährigkeit öffnen kann.
Für Sammler und Weinliebhaber gibt es preislich kaum Grenzen
Gelegenheitstrinker müssen für Wein nicht mehr als 50 Euro ausgeben. Doch warum gibt es dann so viele hochpreisige Weine? Im Preissegment von 70, 300 oder gar über 1000 Euro wird für Prestige gezahlt. Die Weine sind aus besonders feinen Jahrgängen oder haben eine besondere Entstehungsgeschichte vorzuweisen.
Sammler und echte Kenner geben sich natürlich nicht mit einfachen Weinen zufrieden. Es ist Teil ihres Selbstverständnisses, dass sie in ihrem Weinregal (oder Weinkeller) auch edle Tropfen stehen haben. Somit ist das Sammeln der Weine eine Leidenschaft. Daraus ergibt sich auch die Bereitschaft, viel Geld auszugeben. Manche Menschen sammeln Autos, andere reisen gerne um die Welt und manch einer möchte eine beeindruckende Weinsammlung haben. Für durchschnittliche Weintrinker wird es aber natürlich immer absurd klingen, dass schon mehr als 500.000 Euro für eine Flasche Wein gezahlt wurden.